Freitag, 24.6.2022

Gestern auf Boone Hall Plantation hat einer der Gästeführer um Handzeichen gebeten, wer schon mal „Grits“ gegessen hat. Fast alle haben die Hand gehoben. Zweite Frage: Und wem hat es nicht geschmeckt? Fast die gleiche Anzahl Hände. Wir (also Katja) hat sich das ja in Kehoe House schon getraut gehabt, Grits zu probieren, aber so richtig erwärmen konnten wir uns für diese Südstaatenspezialität nicht. Kommentar vom Gästeführer: Dann habt ihr nicht genug Butter dran gemacht! Er würde Shrimps and Grits lieben. Okay… Hatten wir gestern schon auf der Frühstückskarte gesehen und uns nicht getraut zu bestellen. Mit der Butterinfo im Hinterkopf hat sich Katja heute Morgen für Shrimp n‘ Grits entschieden und Stefan klassisch für ein Omelette mit Hash Browns. Dazu gab es wie immer Obst, Kaffe, Orangensaft und süße Teilchen. Ach ja, ich vergaß zu erwähnen: mit der üppigen Buttersoße der Shrimps ist auch das Grits wirklich lecker.

Nach diesem üppigen Frühstück und dem Lauschen der Zikaden, haben wir uns eine Taxirikshaw  bestellt, um uns ans Meer fahren (waren nur so ca. 12 Minuten) zu lassen.

Von dort aus wollten wir uns ein wenig rückwärts Richtung Innenstadt cachen. Auch Charleston hat schöne Parks und viele alte Häuser. Wir haben ein paar Dosen gefunden und sind dann zu einem (sog.) Earthcache gekommen an einer Stelle mit Infotafeln. Diese haben über das große Erdbeben von 1886 informiert mit ca. 60 Toten und den noch heute sichtbaren Schäden an den Gebäuden. Vielen Dank auch… Warum hat man nur so bescheuerte Hobbies? Vorher hätten wir gar nicht an eine Erdbebengefahr gedacht. Nur gut, dass wir in einem alten Hotel wohnen, das wohl auch schon das letzte Erdbeben überstanden hat. 

CH – am Hafen

Wir sind weiter an der Küste entlang und kreuz und quer durch die Stadt gestreift, an der Old Exchange vorbei, durch die Philadelphia Alley bis wir in Richtung der Innenstadt kamen. Es haben zwar immer alle gesagt, „oh doof wenn der Koffer weg ist, dann muss man sich lauter neue Sachen kaufen“. Keiner sagt aber: „doof, mit Plastiktüten kann man nicht einchecken beim Flieger“. Nachdem wir morgen Vormittag unseren „Abkürzungsflug“ (Autofahren hätte uns zu viel Zeit gekostet) nach Newark haben, brauchten wir für Katjas neue Sachen auch noch einen Koffer. Innenstadt. Großer Ort. Kein Problem… Denkt man. 

Unser erster Versuch war den „City Market“ zu suchen. Die irrige Annahme von uns war, dass es dort, an einem Ort mit vielen Geschäften, auch eines geben würde für Reisegepäck. Aber der „Markt“ hat sich als reine Touristenattraktion entpuppt, in der man alles Mögliche als Souvenir kaufen kann, aber nichts, um die Einkäufe nach Hause zu transportieren.

Also Tante Google befragt. Die hat uns dann schon Shops angezeigt in denen man angeblich auch Reisegepäck hätte kaufen können… Aber es waren entweder mehr so Geschäfte für Handtaschen oder dann gleich Louis Vuitton oder Gucci… Wenn man das nötige Geld besitzt, gibt es da vielleicht auch Reisegepäck. Ob das aber dann nicht auch wieder auf der Reise verschwindet? Letztendlich haben wir einen Supermarkt gefunden, in dem es zwei Koffer gab: einen großen und einen kleinen (so Handgepäckgröße). Wir haben uns für das größere Modell entschieden, an einer Self-Service-Kasse bezahlt und sind mit dem neuen Koffer die Straße entlang gelaufen in Richtung Hotel.

Es war inzwischen wieder sehr heiß, wir hatten Durst und huch… Da war dann plötzlich die Weinbar auf der anderen Straßenseite zu sehen, in der wir am ersten Abend gegessen hatten. Die Entscheidung hier ein Gläschen zu trinken und uns abzukühlen brauchte vermutlich keine Sekunde. Den Koffer haben wir am Rande der Bar in eine Ecke platziert und daneben Platz genommen. Die Bar war an dem Nachmittag besser gefüllt als vor zwei Tagen am Abend. Nach einer Flasche Wasser (hier gab es wenigstens Wasser mit Sprudel und aus den USA! (nicht nur Chlorwasser ohne Kohlensäure oder italienischen oder französischen Sprudel), zwei Gläsern Sekt (ich meine selbstverständlich pro Person) und ein paar Scheiben vom Entenschinken fühlten wir uns wieder erfrischt und wir haben dann, für das letzte Stück des Weges, wieder eine Taxirikshaw benutzt.  

Nun hatten wir ein wenig Zeit bis zum Abendessen, für das wir uns das „Circa 1886“ ausgesucht hatten. Vor allem da wir morgen früh raus müssen, um zum Flughafen zu fahren, haben wir uns für ein gutes Restaurant im (bzw. neben dem) Hotel entschieden.  Diesmal konnten wir die Hors d’œuvre-Stunde nutzen. Wir waren diesmal zu Beginn in den Aufenthaltsräumlichkeiten des Hotels, so dass wir zum einen auch einen Platz dort bekommen haben und zum anderen auch was von den Häppchen abbekommen haben. Es gab natürlich mal wieder keinen USA-Wein. Aber die Häppchen waren sehr gut (waren auch aus dem Circa 1886) und wir hatten einige nette Gespräche mit ein paar anderen Gästen, die aus allen möglichen US-Staaten hierhergekommen sind, um Urlaub zu machen.

Dann ging es ins Restaurant zu unserem letzten Abendessen in Charleston. Uns hat das „Chef’s Tasting Menu“ angesprochen mit korrespondierenden Weinen. Hatten wir schon mal erwähnt, dass es schwierig ist, US-Weine zu bekommen in amerikanischen Restaurants? Falls noch nicht: Das Menu bestand aus 5 Gängen, dazu gab es 4 französische und zum Dessert einen italienischen Wein. Wir haben dann die Bedienung gefragt, ob man bei den Weinen was tauschen kann. Die war sich nicht sicher und hat uns den Sommelier an den Tisch geschickt. Dem haben wir dann erklärt, dass wir nahe der französischen Grenze wohnen und gerne nach Italien in den Urlaub fahren… Und ob wir die vorgesehenen Weine nicht gegen Weine aus den Staaten tauschen könnten, die würden uns auf einer USA-Reise einfach viel mehr interessieren. Er meinte nach einer Gedenksekunde, das wäre kein Problem und er würde das schon machen. Nur mit bei der Nachspeise hätte er ein Problem, weil er ja einen Süßwein bräuchte. Aber wenigstens vier Weine aus den USA wären ja schon mal gut. Letztendlich hatte er auch einen US-Moscato als Dessertwein gefunden, so dass wir tatsächlich nur US-Weine zum Verkosten bekommen haben. Und die waren alle gut, da muss sich keiner verstecken.

Nach der Erklärung wie man den Nachtisch zubereiten sollte, haben wir uns zum Abschluss noch einen Espresso gegönnt. Der kam mit einer Zitronenzeste auf dem Löffel… Eigentlich kannten wir das nur aus Beverly Hills Cop („Vielleicht mit ein Fitzelchen Zitron von Schale?“). Schmeckt aber tatsächlich gut und ein wenig frisch. Dieser wird wohl auch „espresso romano“ genannt. Oder im Deutschen etwas unschön „Katerkaffee“ genannt.

Nachdem es hier nicht spukt, konnten wir entspannt ins Bett gehen. Packen kann man morgen auch noch… So viel haben wir ja nicht mehr.

Donnerstag, 23.06.2022

Kurze Erläuterung für die Männer unter uns: Tara ist die Baumwollplantage aus „Vom Winde verweht“ mit Scarlett O’Hara und Rhett Butler.

Der Tag begann mit einem guten Frühstück, das „à la carte“ im hoteleigener Restautant Circa 1886 serviert wird. Kaffee, frischer Orangensaft, ein Obstteller, drei süße Teilchen und eine warme Speise aus einer kleinen Karte. Omelett für Stefan und Süßkartoffelpancakes für Katja. Zu den Pfannkuchen gehören selbstverständlich zwei Scheiben Speck. Sonst wäre es auch einfach zu vegetarisch.

Anschließend sind wir dann los gefahren in Richtung Boone Hall Plantation. Also um es vorwegzunehmen, der Film „Vom Winde verweht“ wurde hier natürlich nicht gedreht. Eigentlich gab es nicht mal Aufnahmen im Südosten der USA. Tara war eine Filmkulisse, die in den Universal Studios in Los Angeles für den Film gebaut wurde. 

Aber die Eichenallee diente als Vorlage für die Farm Twelve Oaks und Fotos von Boone Hall sind wohl als Hintergrund in der Eröffnungssequenz zu sehen. Es gab aber dennoch richtige Filmaufnahmen hier: Fackeln im Sturm mit Patrick Swayze z.B.

 

Nach einer Fahrt durch die wirklich tolle Eichenallee kam man an einen vollen Parkplatz. Gut, es gab noch einen „Überlauf“-Parkplatz ein wenig weiter durch ein paar Bäume. Der Weg war recht schön gemacht mit einem Steg vom Parkplatz in Richtung Eingang über einen Tümpel. Irgendwann haben wir dann auch das Schild entdeckt, das vor den Alligatoren hier warnt. Vertrauenserweckend… (Wie wir später nachgelesen haben, fressen Alligatoren im Gegensatz zu Krokodilen keine Menschen. Hauptsache die Alligatoren haben alle ein Smartphone und das schon mal bei google nachgelesen und nicht vergessen.)

Tümpel

Auf der Plantage gab es ein paar Veranstaltungen und sehr informative Ausstellungen über das Leben und die Arbeit der Slaven auf den früheren Farmen. Angefangen haben wir mit einer Informationsveranstaltung und Vorführung zum Leben der Gullah, eine Volksgruppe, die auf die befreiten afrikanischen Sklaven zurück geht und eine eigene Sprache bewahrt hat, die ebenfalls Gullah genannt wird.

Anschließend ging es auf eine Traktortour mit Anhänger, die einmal rund um die Plantagen ging. Hierbei hat man einiges über die landwirtschaftlichen Dinge gelernt, da die Plantage auch jetzt noch in Betrieb ist. Die Plantage hat wohl tatsächlich als Baumwollplantage begonnen. Nachdem das Baumwollgeschäft aber wohl nicht so gut lief, wurde umgestellt auf Indigo. Das lief wohl schon besser… Aber dann haben wiederum neue Besitzer umgesattelt von Landwirtschaft auf Ziegel. Es gab bis zum letzten großen Hurrikan wohl auch noch bedeutend viele Pekannuss-Bäume, von denen etwa nur die Hälfte überlebt hat. Die aktuellen Besitzer wollen nicht, dass das Haus und Grund verkauft werden und haben es in eine Stiftung überführt, die sich jetzt um die Ausstellungen und Führungen kümmert und das ganze touristisch vermarktet. 

Zudem werden auf den Feldern der Plantagen Tomaten, Erdbeeren, Blaubeeren, Zuckermais etc. angebaut, zum Teil zum selber pflücken, aber vor allem für Schulklassen, die kommen, mithelfen, damit die Kinder lernen, das Obst und Gemüse nicht im Supermarkt wächst.

Nach einem kleinen Eis (es war schon ganz schön heiß) im Cafe neben dem Schmetterlingshaus gab es noch eine Führung durch das Kolonialhaus. Allerdings nur durch das Erdgeschoß, im oberen Stockwerk wohnen noch die Eigentümer. Hierbei erfährt man einiges über das Leben und die Arbeit von früher, warum die Türen so breit sind (damit die Damen mit den weiten Röcken hindurchpassen), das gerne Parties gegeben wurden und, dass die Kolonialhäuser nicht wie in den Filmen von den Plantagenbesitzer bewohnt wurden, sondern vom Vorarbeiter und dessen Familie. Die Besitzer von solchen Plantagen wollten nicht so weit draußen und einsam auf dem Land leben und hatten ein Haus in der Stadt.

Nachdem wir noch die Ausstellungen in den Hütten der Arbeitssklaven angesehen hatten, haben wir uns langsam auf den Weg gemacht zurück in Richtung Stadt.

Allerdings mit ein paar kleinen Umwegen über ein paar Caches. Nette Strände haben wir gesehen… Stellen an denen Schwimmen gehen $1040 Strafe kostet (wer kommt eigentlich auf solch schräge Beträge?!?).

Aber ein Cache war etwas Besonderes, weil es sich um eine relativ große Dose in einer öffentlichen Bücherei handeln sollte. Also sind wir hin, in die Bücherei hinein und die Dame am Eingang wusste zum Glück Bescheid, hat aber keinen Tipp herausgerückt. Wir haben uns ein wenig unterhalten, wo wir herkommen, was wir hier machen und wo wir schon waren in den USA und wo wir noch hinwollen. Da hat sich herausgestellt, dass die Dame aus Pennsylvanien stammt und die Chefin der Bücherei auch. Dann hat sie uns erst mal suchen lassen. Nachdem wir die Dose entdeckt und geloggt hatten, kamen wir wieder zurück zum Eingang und inzwischen hatte die Damen vom Tresen wohl der Chefin Bescheid gesagt, weil die wartete inzwischen schon auf uns. Eine Frau Schweitzer. Typischer amerikanischer Name… Deutsche Vorfahren, leider konnte sie kein PA-Dutch mehr sprechen. Die Großeltern wollten wohl wegen dem zweiten Weltkrieg schon, dass der Sohn nur Englisch spricht, um nicht als deutscher aufzufallen. Nur wenn sie wohl über ihn gesprochen haben, haben sie es in Deutsch gemacht, damit er es nicht versteht. Die Chefin war wohl auch schon mal in Deutschland, um sich anzusehen, wo ihre Vorfahren herkamen. Sie meinte, wie sie so durch Rheintal Richtung Süden gefahren ist, war ihr klar, warum sich ihre Vorfahren gerade in Pennsylvania angesiedelt haben, denn das würde ja genau so aussehen wie in der alten Heimat. Wir sind gespannt. Aber das war, v.a. für Katja, ein richtiger Gänsehautmoment.

Über Sullivan’s Island und Fort Moultrie mussten wir langsam mussten wieder zurück ins Hotel, wir hatten ja noch eine Reservierung zum Essen.

Erst mal unter die Dusche (da es hier eine große Dusche gab die an beiden Enden unterschiedliche Duschköpfe hatte, konnten wir ganz schnell parallel Duschen. Das hat uns ein wenig Zeit gespart und so konnten wir noch schnell ein Glas Wein und ein paar Hors d’oeuvres (Lachscreme auf Gurke, Antipasti-Spieß und eine Art Frikadellenbällchen) zu uns nehmen. Da es recht voll war, sind wir ausgewichen auf die Bibliothek in der es wenigstens ruhig war und wir in Ruhe eine Zusammenstellung der Geschichte des Hauses und dessen Bewohner lesen konnten. 

Mit einem Fahrrad-Taxi ging es dann zu „Zero Gorge„, unserem kulinarischen Höhepunkt für diesen Tag.

Wir waren extra etwas zu früh, um an der Bar noch einen Cocktail trinken zu können. Die Cocktails waren vorzüglich und es hat auch gut zeitlich gepasst, dass wir fast fertig waren, als uns jemand abgeholt hat, weil unser Tisch bereit war, schön im Freien auf der Veranda. Wir haben uns für das Menü entschieden (im Ganzen versteht sich) und für die angebotene Weinbegleitung. Es gab Bewertungen im Internet, bei denen Gäste geschrieben hatten, dass die im Restaurant beleidigt gewesen waren, weil man keine teure Flasche Wein bestellt hätte… können wir zum Glück nicht nachvollziehen, die Wein- oder besser Getränkebegleitung war wohl ausreichend. Zu erwähnen, dass die Weine nicht aus den USA stammten, erübrigt sich wohl inzwischen. 

Angefangen hat das Essen mit einem Gruß aus der Küche. Und als erstes Getränk gab es ein Craft-Beer. Selbstverständlich ganz stilecht aus der Dose eingeschenkt. Zwischendrin gab es auch mal was Spannendes zu essen, wie ein Baiser mit flüssigem Stickstoff. Leider wussten wir ja nicht vorher was wir bekommen und was passiert… Sonst hätten wir bessere Videos davon, wie es uns aus dem Mund qualmte.  Das Essen war sehr gut und das Restaurant kann man durchaus weiterempfehlen.

Hier ein paar Bilder vom Essen:

Anschließend ging es wieder mit einem Fahrradtaxi zurück zum Hotel. Eigentlich waren wir bereits hinreichend müde, aber das Hotel hat ein altes, kleinen Türmchen, mit umlaufendem Balkon, von dem man einen tollen Blick auf das nächtliche Charlston hat.

Wir haben uns aber nicht sehr lange hier oben aufgehalten und sind dann vollgefuttert und müde ins Bett gefallen.

…hoffentlich, schließlich hatten wir uns selbst eingeladen.

22.06.2022

Der Tag begann erst mal mit dem obligatorischen Frühstück. Crab Cakes getarnt als Egg Benedict und Blaubeerpfannkuchen mit Kaffee, Orangensaft, Quark mit Früchten und Cerealien etc. Was etwas komisch ist, man muss sich zum Frühstück immer zwischen Bacon und Würstchen entscheiden. Also zu allem… Auch zu Süßem wie Crepes und Pancakes. 

Da wir wegen unserem Abendessentermin vor zwei Tagen die Führung durchs Haus nicht machen konnten, haben wir einfach jetzt noch einmal gefragt und diese auch prompt bekommen. Wir wurden durchs Haus geführt, haben alle Räume erklärt bekommen (das mit dem Beerdigungsinstitut und dem „viewing“, also der Aufbahrung der Toten im Frühstücksraum wurde natürlich nicht erwähnt). Dann wurde uns noch angeboten das Dachgeschoss zu besichtigen, in dem die Verwaltung für die sechs Hotels des Unternehmens in Savannah untergebracht ist. Es wurde extra so renoviert, dass die alte Struktur erhalten und sichtbar geblieben ist, lediglich neue Wände wurden eingezogen, um Zimmer abzutrennen. Eigentlich hätte es ein Veranstaltungs- und Aufenthaltsort für Gäste werden sollen. Aber da direkt darunter Zimmer liegen, ging dies nicht und so ist dort eben die Verwaltung eingezogen. Beim Chef wirkte es so, als wären wir gerade in ein Vorstellungsgespräch geplatzt, aber auch er hat uns sein Zimmer gezeigt, alles erklärt (und hier tatsächlich diesmal das mit dem Beerdigungsinstitut erwähnt). Die waren alle seht nett in der Chefetage, auch wenn wir alle unangekündigt mitten in der Arbeit gestört haben. Southern friendliness, das hat man hier, wie in ganz Savannah, sehr deutlich gespürt!

Anschließend ging es erst mal raus aus der Stadt und noch zu ein paar Caches. Einen hatten wir in der Innenstadt angefangen, aber das Ziel lag außerhalb auf einem Friedhof, dem Laurel Grove Cemetery. Wir waren zwar schon mal in Hawaii auf einem Friedhof, aber so im ersten Moment ist das komisch, wenn es keinen Parkplatz vor dem Friedhof gibt…

Sondern man fährt einfach rein und parkt, wo Platz ist. Und am liebsten auf breiten Wegen am Rand… Aber wenn es nicht anders geht auch schon mal im Gras neben der Straße… Vielleicht auch auf dem einen oder anderen Grab, wenn man das nicht als solches erkennt. Aber irgendwie dann doch eine witzige Sache, wenn man sich mal daran gewöhnt hat. Der Cache hat uns ein wenig Kopfzerbrechen bereitet und eigentlich wollten wir schon aufgeben, als dann Katja die zündende Idee für die Lösung hatte und wir somit die letzte Frage noch beantworten konnten, um den Cache als „gefunden“ loggen zu können.

Unterwegs haben wir dann noch eine Letterbox der Größe „Large“ (= Groß) am Rande des Highways besucht (die Box steht da einfach im nirgendwo auf dem Boden… Nicht mal getarnt) und die „Old Sheldon Parish Church of St. Helena„, eine hübsche, alte Ruine besucht.

Und dann sind wir kurz vor Charlston abgebogen, um in einer Shopping Mall noch ein wenig was zum Anziehen für Katja zu kaufen, die bis jetzt mit einer Jeans einem T-Shirt und einem Polohemd auskommen musste, weil die Reisetasche immer noch nicht gefunden wurde von United. Die Auswahl haben wir zusammen mit Hilfe von Familie und Freunden zu Hause per Messenger erledigt. Die Damen im Bekleidungsladen waren sehr nett und hilfreich. Die erste hat uns nahe des Eingangs abgefangen und nach unseren Erklärungen was wir suchen in die 2. Ebene geleitet und uns an die dort zuständige Kollegin vermittelt, die uns mit der Auswahl von Shirts und Hosen unterstützt und beraten hat. Alle dort sehr nett. Eine der Damen unten dann in der Unterwäscheabteilung war etwas verpeilt, hat sich aber auch mit der Suche nach den passenden Sachen sehr viel Mühe gegeben. 

Mit vielen neuen Tüten im Gepäck sind wir nun in unser Hotel in Charlston, dem Wentworth Mansion, eingelaufen, in dem gerade die Hors d’oeuvres und Wein serviert wurde. Wir wurden kurz in die Räumlichkeiten des Hotels eingeführt und gleich mit zwei Gläsern Wein bedacht. Australischer Wein, versteht sich… Irgendwie gibt es in den USA immer noch keinen Wein, auch nicht in Charleston. Das ist irgendwie komisch, in Deutschland bekommt man Wein aus Kalifornien, Italien und Frankreich, in Brasilien hatten sie uns in einem Restaurant gleich 3 mal gefragt, ob wir wirklich brasilianischen und nicht doch lieber argentinischen Wein haben wollten. Der eigene Wein scheint irgendwie immer unbeliebt zu sein. 

Wenn man das alles nicht will, gibt es nicht nur 24h Kaffee und Tee, sondern auch Portwein, Sherry und Brandy zur Selbstbedienung. Also auch 24h, wenn man nachts mal aufwacht und nicht mehr schlafen kann, weil einen die Geister nicht in Ruhe lassen. Scherz, in dem Hotel spukt es (angeblich) nicht. 

Wir durften ein sehr schönes und geräumiges Zimmer beziehen, das sogar einen Kamin hatte. Hätten wir bestimmt auch mal benutzt, wenn es nicht noch immer so brutal warm gewesen wäre…

Da es nun schon gegen Abend war und wir ein bisschen Hunger und Durst hatten, haben wir uns eine Weinbar ausgesucht, die ein paar „Brotzeitbretter“ and viele offene Weine angeboten hat. Die war ca. 1/4 Stunde zu Fuß vom Hotel entfernt gelegen und so haben wir uns die Straßen ein wenig angeschaut und sind durch das warme Charlston zur Weinbar Bin152 geschlendert. Dort angekommen war es sehr leer. Es kamen immer nur kurz Pärchen vorbei, haben ein Glas Wein getrunken und sind wieder gegangen. Okay es war Abendessenzeit und richtiges Abendessen gab es nicht. Aber alle dort waren sehr nett und wir haben uns erst mal ein Gläschen Schaumwein gegönnt als Aperitif. Der war natürlich aus Frankreich (s.o.). Dabei haben wir die Karte studiert und in der Riesenweinauswahl aus mehreren Dutzend Weinen (Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien, Südafrika, Australien…) tatsächlich ein paar wenige (also so eher 4-5) US-Weine gefunden. Auch die Schinken und Käse kamen vornehmlich aus Frankreich und Italien (und auch aus Deutschland). Aber es gab immerhin vier Wurst-/Schinkenspezialitäten und zwei Käse aus den USA. Auf die haben wir uns dann konzentriert. Coppa, Salami, ein Entenschinken und Lindale (Käse). Dazu wurde ausreichend viel Baguette serviert und so konnten wir noch ein paar mehr Weine probieren. Als Menge gab es zur Auswahl „regular“ (normal; 5 Oz = 148 ml) und „small“ (klein; 3 Oz = 89 ml), also nichts, was einen Pälzer vor große Herausforderungen stellen würde, außer die Schlucke nicht zu groß werden zu lassen.

Während wir gegessen und gewartet haben, sind immer mal wieder Leute reingekommen, um ein Glas zu trinken. Es wurde nach der normalen Essenzeit etwas mehr. Vermutlich der Absacker nach dem Essen, bei dem man ja bekanntlich zahlen und gehen muss, wenn man aufgegessen hat. Dabei haben wir ein Gespräch mitgehört, bei dem jemand von einem guten Restaurant erzählt hat, das er gerne besucht und weiterempfehlen kann. Wir haben mal gleich im Internet nachgeschaut und konnten noch einen Tisch draußen reservieren. Mal schauen, was das morgige Essen so bringt.

Essen und Wein waren sehr gut und man kann ganz in Ruhe sitzen bleiben, ohne dass einem die Rechnung auf den Tisch gelegt wird, beim Kauen des letzten Bissens. Das scheint auch mit voller Absicht so zu sein, dass den Gästen eine „Quality Time“ dort geboten wird. Wen es durch Zufall mal nach Charleston verschlägt und Lust auf einen guten Tropfen und eine Brotzeit hat, wir können Bin 152 empfehlen. 

Für den Rückweg haben wir die in Charlston verfügbaren Fahrradrickshaws ausprobiert. Diese kann man sich vom Restaurant rufen lassen, die kommen normal in ca. 5 min dort hin und fahren einen zum Hotel zurück. Preis für die ersten 10 min pro Person $7, danach wird es dann moderat teurer (die Fahrer lassen immer das Navi und die Stoppuhr auf dem Smartphone laufen). Und die sind klimaneutral nur durch Muskelkraft angetrieben. Ein eBike würde sicher gute Dienste leisten, gibt es aber nicht. Scheint ein Job für sportliche Studenten zu sein. Fährt sich aber ganz gemütlich, man sieht was, ist im freien ohne Klimaanlage, ein wenig komisches Gefühl, dass man jemanden sich körperlich so anstrengen lässt, aber eine witzige Idee und für Charleston eine perfekte Möglichkeit der Fortbewegung. 

Auf Brandy etc. haben wir verzichtet und sind lieber, nach einer weiteren Handwäsche, direkt ins Bett gefallen.

Dienstag, 21.06.2022 

Arme Ritter mit Grits und Speck
Frittata mit Bratwurst

Der Tag hat mit einem tollen Frühstück begonnen. Am Vorabend hat man eine Auswahl an Frühstücksgerichten bekommen und konnte sich das Frühstück für den nächsten Morgen zusammenstellen. Frühstücken konnte man wahlweise auf dem Zimmer oder im Frühstücksraum. Was einem nicht auf die Nase gebunden wird ist, dass das Haus früher ein Beerdigungsinstitut war und der Frühstücksraum der Raum für das „viewing“, also der Ort für das Aufbahren der Leiche war. Das Frühstück war trotzdem grandios mit Kartoffel-Pancakes mit Grits für Katja und Frittata mit Bratkartoffeln für Stefan.

Frühstückraum (Vormals für die Aufbahrungen)

Im Frühstücksraum gibt es nur zwei Tische. So dass man eigentlich immer mit weiteren Gästen zusammensitzt, wie eben in einem B+B üblich. So hatten wir erst Amerikaner auf Ferien neben uns und anschließend noch Briten, die einen Kurzausflug (mal für eine Woche von England in die USA…) nach Savannah unternommen haben. 

Eine der Grünflächen in der Stadt

Danach ging es auf Cachetour zu Fuß durch Savannah. Es war schon am Vormittag sehr warm und so ist es richtig angenehm, dass Savannah mit so vielen Grünflächen durchzogen ist, so dass man sich immer mal wieder kurz im Schatten von ein paar Bäumen aufhalten kann. Wir haben angefangen im Forsyth Park mit seinem berühmten Brunnen (das Wahrzeichen von Savannah, das aber gar nicht so einzigartig ist weil mal „aus dem Katalog“ bestellt) und haben uns dann den Caches entlang von Downtown durch die ganze Altstadt bis zur Riverfront am Wasser vorgearbeitet. An der „Waterfront“ zeigt sich dann die komplette, touristische Ausrichtung der Stadt mit Souvenirgeschäften und der Drosselgasse, also der Meile mit den ganzen Bars und Restaurants. Kurz vor unserem Ziel haben wir noch herausgefunden, dass durch die Altstadt auf einem Rundkurs ein kostenloser Bus fährt, den man einfach benutzen kann. Im Bus gibt es sogar kostenlose medizinische Masken, wenn man eine aufziehen möchte. Das ist echt mal Service. Durch die Caches haben wir viele schöne alte Stadtviertel und Häuser besucht und so einiges gelernt. So waren wir z.B. auch bei einer Skulptur der Olympischen Flamme von Savannah. Ja genau, haben wir uns auch erst mal gedacht, in Savannah waren Olympische Spiele? Wann soll das denn gewesen sein? Aber vor Ort war dann klar: Die Segelwettbewerbe von Atlanta 1996 wurden in Savannah ausgetragen und anscheinend bekommen die „Außenstellen“ der Spiele einen eigenen Teil der Flamme ab.

BAsilica of St. John the Baptist
Basilica of St. John the Baptist
Innenansicht
Innenansicht of St. John the Baptist

 

Forsyth Park
Fountain at Forsyth Park
Beliebt für Hochzeitsfotos und Heiratsanträge
Was macht der denn da? Das ist doch mein Baum!
Es gibt gutes Wetter.
Die Affen klettern nach oben
In den USA wird aber auch vor allem gewarnt
so schlimm war es eigentlich gar nicht
Schaufelraddampfer auf dem Savannah River
 
 
Mahnmal zum 2. Weltkrieg
Straße am Fluß
 
 
Hafengebäude, jetzt als Restaurant oder Souvenirgeschäft genutzt
Skulptur zur Olympischen Flamme von 1996
 
 
Florence Martus, die inoffizielle Grüßerin für alle Schiffe

Weinauswahl weiß und prickelnd
und ein paar Rotweine

Irgendwann am Nachmittag taten uns die Füße weh und wir waren durchgeschwitzt und haben uns ins Hotel zurückbegeben. Dort kamen wir nach dem Duschen gerade recht zum Empfang mit Wein und Hors d’œuvre (Tea-Time hatten wir verpasst). Hier setzt sich das merkwürdige Phänomen fort, das uns schon zuvor in den Restaurants aufgefallen war: Es gibt kaum US-Wein. Eigentlich kommt Wein aus Frankreich oder Italien und Riesling aus Deutschland. Dabei gibt es Kalifornischen Wein wiederum auf der ganzen Welt zu kaufen… merkwürdige Sache das…

Softdrinks kann man sich zur jeder Zeit kostenlos nehmen
Und noch schnell die Bestellung für das Frühstück abgeben
Brunnen auf dem Weg zum Restaurant vor der Savannah Cotton Exchange

Nach einem Gläschen Wein sind wir dann zum Abendessen aufgebrochen. „Green Fried Tomatoes“ im Vic’s on the River die zweite für Katja, diesmal mit Ziegenkäse, ganz hervorragend. Ansonsten gab es wieder bestes Seafood mit She-Crab Soup (eine Suppe mit Sahne, Meeresfrüchte- oder Fischfond, Atlantischer Blaukrabbe und Sherry), gebratenen Jakobsmuscheln und einer „Shellfish Mélange“, also Nudeln mit Jakobsmuscheln, Garnelen und Hummer. Dazu ein guter Viognier aus den USA (einen der wenigen einheimischen Weine auf der umfangreichen Weinkarte). Als Nachtisch noch schnell ein Trio vom Pfirsich (schließlich ist Georgia der „Peach State„) und einer Key Lime Pie (kommt eigentlich aus Florida). 

 

 

Cocktail als Aperitif
Savannah Peach
Unser Wein zum Essen
Green Fried Tomatoes
She Crab Soup
Jakobsmuscheln mit Risotto
Atlantic Shellfish Mélange
Trilogie vom Pfirsich
Key Lime Pie

Blick auf den Fluss

Zu Hause hatten wir Karten für eine Geistertour durchs nächtliche Savannah gebucht. Wir hatten erst noch die Sorge, dass uns zwei Stunden fürs Essen nicht reichen könnten und wir dann schnell weitermüssten. Unser letzter Besuch in den Staaten war schon so lange her, dass wir keine Vorstellung mehr davon hatten, wie schnell man Essen servieren kann. Man muss sich schon sehr ranhalten, um mit der Vorspeise fertig zu sein, bis das Hauptgericht serviert wird. Während des Essens haben wir schon angefangen zu überlegen, was wir noch machen könnten, um die Zeit bis zur Führung totzuschlagen. Aber zum Glück wurde es mit dem Hauptgang ruhiger und der Nachtisch kam dann in einem angenehm kleinen Abstand, so dass wir mit dem Bezahlen gut in der Zeit lagen, um zum Treffpunkt zu schlendern.

Ein kleiner Exkurs zum Bezahlen in Nordamerika (Kanada ist da sehr ähnlich):
Wer noch nicht in Nordamerika war, für den ist das mit dem Essen und den Rechnungen wahrscheinlich ein wenig „ungewohnt“. Während man bei uns noch gemütlich ein Glas Wein oder ein Bier nach dem Essen bestellen kann und dreimal nach der Rechnung fragt und ungeduldig wird, wenn diese nach 10 min immer noch nicht gekommen ist, bekommt man nach dem Hauptgericht die Frage nach einem Dessert gestellt. Beantwortet man diese mit nein, kommt die Rechnung sofort auf den Tisch. Isst man noch eine Nachspeise, kommt die Rechnung automatisch, wenn man mit dieser fertig ist. Noch was zu trinken bestellen ist nicht. Dafür haben alle Restaurants eine Bar. Wenn man noch was trinken möchte, kann man sich an die Bar begeben. Dort kann man dann sitzen bleiben, solange man will (und was trinkt). Aufgefallen ist uns neu, dass viele Rechnungen am Ende eine Auflistung haben, wie viel Trinkgeld 18, 20 und 22% des Rechnungsbetrags ausmachen. Sehr kommod, da muss man nicht mehr selbst rechnen.

Am Treffpunkt in der Stadt

Und wieder zurück in die Stadt… Für unsere Ghosttour durch Savannah mit Genteel and Bard’s haben wir uns am Oglethorpe Square getroffen, auf dem früher die Hinrichtungen stattgefunden haben. Sehr praktisch: dieser Veranstalter teilt Empfangsgeräte und Ohrstöpsel aus, so dass man in eigener Geschwindigkeit und mit Abstand in der Gruppe unterwegs sein kann, wenn man das möchte, weil man nicht immer direkt dem Guide auf den Füßen stehen muss, um etwas zu verstehen. Unser Führer (der schon 6 Mal umziehen musste, weil es in seinen Wohnungen paranormale Phänomene gab) hat uns durch Savannah geführt und viel über die Stadt und ihre Toten erzählt. So steht ein großer Teil der Innenstadt auf einem alten Friedhof. Außerdem gab es in den Häusern auch Tote, Morde, Eingemauerte etc., die jetzt durch die Häuser spuken (so wie bei uns im Hotel z.B…). So war es wohl üblich Tickets bei Operationen (am beliebtesten waren wohl Amputationen) an Schaulustige zu verkaufen. Dass es noch keine Narkotika gab zu der Zeit will man lieber nicht wissen… Die Tour war sehr unterhaltsam und spannend. Gesehen haben wir aber leider keine Geister. 

Los geht’s
Ein Spukhaus… So mit eingemauerten Leichen und allem was dazugehört
Die Kirche von heute Mittag in der Nacht
Noch ein Spukhaus
Hier konnte man gegen Geld Operationen beiwohnen.
Viele gingen auch gut. Narkose gab es auch noch nicht…
Wer möchte….
Impressionen auf dem Weg. Viele schöne Häuser.
Friedhof bei Nacht

Und so sind wir dann müde und geschafft ins Bett gefallen und haben alle Geister bei uns im Zimmer zur Verzweiflung gebracht, weil wir zu müde waren, um sie zu bemerken.

20.06.2022

Frühstück auf Amerikanisch
MARTA Stationseingang keine 50m vom Hotel.

Morgens stand der Gepäckstatus immer noch auf „Tracing“ (also „wir suchen immer noch“). Super… Also frühstücken und wieder über eine Stunde in der Warteschleife der Hotline verbringen, schließlich mussten wir das Gepäck umleiten ins nächste Hotel. Die Hotline hat zwar alle Hoteldaten aufgenommen, aber die Lieferadresse im Internet war immer noch Atlanta. Die Dame von der Rezeption meinte, wir sollten doch mal zum Flughafen fahren. Vielleicht steht es dort ja schon rum und keiner weiß wem es gehört… Sie hätte früher mal auf dem Flughafen gearbeitet und oft funktioniert das mit dem Gepäck überhaupt nicht.

In der Bahn.
Waren wir da noch ordentlich und haben Maske getragen…
Kunst an der Bahnstation, zum selber gestalten

Außerdem fährt direkt vor dem Hotel die „MARTA„, so eine Art U-Bahn, zum Flughafen in nur 17 Minuten. Roundtrip kostet $5 + $1 + Tax für die Fahrkarte. Eine letzte Hoffnung auf die Tasche und die Möglichkeit noch mal wegen der Adresse zu fragen. Also rein in die MARTA und raus zum Flughafen. Das geht wirklich gut und verdammt schnell. Aber am Ende gab es leider keine Tasche. Wir haben noch auf den gerade eintreffenden Flug aus Washington gewartet, aber auch da war nichts dabei.

 

 

 

Coca-Cola World
Hier leichter zu erkennen 🙂 Und im Hintergrund das Aquarium.

Enttäuscht sind wir dann wieder in die Stadt gefahren und eine Station nach dem Hotel ausgestiegen, um wenigstens einen Blick von außen auf die „Coca-Cola-World“ und das Aquarium zu werfen. Schließlich sind wir hier in der Heimatstadt des großen Herstellers von brauner Zuckerbrause. Außerdem wollten wir wenigstens noch einen Cache im Centennial-Olympic-Park (dem Olympischen Park von 1996, 100 Jahre Olympische Spiele der Neuzeit) besuchen. Gestern war hier wohl eine große Veranstaltung zum „Juneteenth“ (19. Juni), dem Jahrestag der Verkündigung der Abschaffung der Sklaverei und der Befreiung der Sklaven. Weil der Feiertag dieses Jahr auf einen Sonntag gefallen ist, war der heutige Montag frei als Ersatz. Weil es immer noch heiß war, sind wir zurück ins Hotel, haben uns frisch gemacht, das Auto geschnappt und sind in Richtung Savannah los gefahren.

Centennial Olympic Park
Brunnen im Park
Pierre de Frédy, Baron de Coubertin
Erklärt sich von selbst 🙂
Eigentlich ein ganz hübscher Park…würden nur die Roller nicht überall im Bild stehen
Überall nett gestaltete Wege und in den Backsteinen lauter Namen von Spendern
Ein Cache, gelegt bereits Feb. 2001

Da es schon etwas spät war inzwischen, haben wir nur noch einen wichtigen (weil sehr alten) Cache gesucht. In einem Wald mit breiten Fahrradwegen, Mountainbike Trails und fast keinen Menschen. Der Cache hatte den Namen „Rockdale Swinging Bridge“ also sowas wie eine Hängebrücke… Aber der Cache lag irgendwo ab von der Straße im Wald. Da war nicht mal eine Schlucht oder ähnliches zu sehen, welche eine Brücke notwendig gemacht hätte. Egal. Alt ist alt. Durchgeschwitzt (es hatte so an die 35°C) sind wir dann zurück zum Auto gekommen und haben den direkten Weg nach Savannah genommen.

Natürlich gibt es unterwegs auch was zu essen… Da einzige was nicht „Low“ oder „No“ ist der Zucker!
Noch was zu trinken zum Wachbleiben… Man beachte die Knöpfe (P, R, N…) oben rechts im Eck. Das ist die Einstellung für die Gangschaltung.
Und was zum Wachbleiben braucht man, wenn die Kurven fehlen.
Dafür gibt es viele Kirchen und Kapellen am Rande des Weges
Ups… Doch eingeschlafen und zu weit gefahren?!?
Vorsicht, Rinder auf der Fahrbahn
Luftiger Transport
Eine Interstate (oder „Interschdähd“ wie unser Navi gesagt hat)

Ankunft in Savannah
Kehoe House

Savannah ist einer Zerstörung in den inneramerikanischen Kriegen entgangen und hat daher sehr viele sehr schöne, alte Häuser. Auch unser Hotel, das Kehoe House am Columbia Square, ist ein Gebäude aus dem Jahr 1892. Und die Nummer 2 in der Liste der „haunted hotels“ (also Hotels in denen es garantiert spukt) in Savannah. Spuken tut es vor allem in Ebene 3… Die Zimmer sind alle nach berühmten Persönlichkeiten benannt. Hauptsache die spuken nicht alle irgendwo in der Gegend herum. Das Hotel hat einen eigenen Parkplatz um die Ecke. Also ist Stefan erst mal „schnell“ das Auto wegfahren gegangen. Natürlich die Einfahrt verpasst und dann muss man in dem Gewirr der amerikanischen Einbahnstraßen in den Städten erst mal wieder an den Ausgangspunkt finden. Aber zum Glück hat man inzwischen überall Google-Maps und so konnte der Parkplatz im zweiten Anlauf (nach einer kurzen Stadtrundfahrt) gefunden werden.

Das Hotel ist sehr schön und passend eingerichtet. Eigentlich sollte es ein Gläschen Champagner zum Empfang geben und eine Führung durchs Haus. Wir haben auf beides verzichtet, weil wir eine Reservierung fürs Abendessen in einem Restaurant hatten und uns noch kurz frisch machen wollten. 

Bett, oben drüber die Klimaanlage. Diese ebenso historisch und geräuschvoll.
Blick ins Zimmer
Bad. Mit Holzboden!!
Das Treppenhaus (es gibt auch einen Lift)
Aufenthaltsbereich im Erdgeschoss
Der Frühstücksraum. Also heutztage.

Das Restaurant a.Lure hatte als Spezialität Fisch und Meeresfrüchte mit Südstaatentouch. Und so ist unsere Wahl auch gefallen auf Grüne Tomaten, Crabcake (so ne Art Fisch-Frikadelle aus Krabbenfleisch), Jakobsmuscheln und einem Fisch im Ganzen (wie die Bedienung meinte: mit Kopf und Schwanz!). 

 

 

 

 

Einer der vielen „Park-Quadrate“ auf dem Weg zum Restaurant
Gebäude auf dem Weg
Einer der wenigen US-Weine auf der Karte
Green Fried Tomatoes
Crab-Cake
Jakobsmuscheln
Fisch MIT Kopf und Schwanz…
Das einzige Desert das noch reinging… Sorbet mit zwei Löffeln

Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir uns noch ein wenig Savannah bei Nacht angesehen. Eine Stadt, deren Erbauer schon bei der Anlage vor wenigen hundert Jahren genaue Vorstellungen hatte, wie sie aussehen sollte. Quadratisches Layout und immer wieder sind komplette Quadrate als Grünflächen gestaltet. Sehr hübsch. Wir haben noch Caches probiert zu finden… Aber für die Earthcaches war es zu dunkel (ist der Granit hell- oder dunkelgrau?) und den Cache vor dem Hotel (ein Tradi) haben wir einfach nicht finden können. Vielleicht morgen dann.

John Herndon Mercer (Johnny Mercer) amerikanischer Sänger, Komponist und Songwriter, 4facher Oscargewinner
Süßigkeitenladen im Herzen von Savannah
Gut, dass wir keinen Hunger mehr hatten… Es war so warm, Schokolade wäre problematisch geworden zum Mitnehmen
und so viel!
Hier der Eingang, wenn mal jemand vorbeikommen sollte
Fußgängerzone von Savannah
Prohibitionsmuseum
 
 

Danach ging es dann nur noch ins Bett, in der Hoffnung nicht zu sehr durch die Geister gestört zu werden.

Wir sind endlich in Atlanta angekommen. Und schon gingen unsere Probleme weiter….

Es kam nur eine Tasche mit den Sachen von Stefan an. Die Tasche von Katja ist nicht aufgetaucht. Und so mussten wir erst einmal zur United Gepäckermittlung, um den Verlust zu melden. Sie haben gesagt, oh die Tasche ist noch in Washington, sie kommt dann morgen mit dem nächsten Flieger.

Unser Hotel in Atlanta
Blick ins Zimmer

Das wäre ja noch okay gewesen so weit. Wir haben dann erst mal ein Taxi genommen. Die haben vom Flughafen in die Innenstadt Festpreise, so dass einem keine bösen Überraschungen erwarten wie bei uns in Deutschland. Wir haben erst einmal eingecheckt im Hotel Indigo Downtown, wir waren jetzt schon so ca. 24h unterwegs.

Frühstück – Pancakes und Omelett
Unser Auto für die nächsten Tage

Am nächsten Morgen ging es nach einem kleinen Frühstück mit Omelett und Pancakes auf zur Autovermietung und dann raus aufs Land zu den ersten richtig alten Geocaches. Zurzeit rollt eine Hitzewelle über das Land und es ist richtig richtig heiß… Auch wenn jeder sagt, letzte Woche wäre es richtig, richtig heiß gewesen.

Unser erster Stopp galt zunächst dem wichtigsten Cache hier, wunderbar gelegen an einem See. Wir haben zum Glück einen Parkplatz bekommen, denn es war schon ein wenig was los hier während des noch nicht ganz so heißen vormittags. Später auf dem Weg vom Parkplatz raus, war dieser inzwischen gesperrt worden (da passten vielleicht 80 oder 100 Autos drauf für ein richtig großes Gebiet… Irgendwie komisch, dass sie den Zugang so stark beschränken).

In den Eingeweiden des Drachen. Wer findet die Dose?

Weiter ging es zu einem auch sehr alten Cache, der in den „Eingeweiden“ eines Drachen zu finden war. Der Drache ist in diesem Fall ein Hotel. Es gab eine Wegbeschreibung der Art: Starte unter der Palme (das Restaurant), nehme den ersten silbernen Zug (Rolltreppe), gehe nach Norden, fahr mit dem zweiten silbernen Zug, gehen durch die Tür mit dem Druckbalken etc. So, jetzt waren diese blöden Rolltreppen nicht in Betrieb. Und überall Überwachungskameras. Also haben wir uns an das Conciergedesk gewendet, in der Annahme, wenn da seit 20 Jahren ein Geocache im Hotel liegt, müssen die den doch kennen. Kannten Sie nicht. Leider. Und sie meinten, sie wären jetzt auch nicht so begeistert, wenn wir hier durch irgendwelche Treppenhäuser laufen. Nach ein paar Überredungskünsten von Katja, haben die Herren aber gesagt, wir dürften uns aber natürlich gerne im Hotel umschauen. Mitgehen wollte niemand. Das wäre ja auch okay gewesen. Weil Security hätten sie grad eh keine, die uns Probleme bereiten könnte. Also haben wir uns umgeschaut und sind die Rolltreppen hochgelaufen und haben dann tatsächlich den Cache finden können. Witzig!

Impressionen von unterwegs
Noch ein Cache unterwegs im Grünen…

 

 

 

 

 

 

 

Anschließend haben wir noch einen Cache auf dem Gelände der Atlanta Tech University gesucht. Ein schöner Campus mit alten Bäumen in deren Schatten Tische und Stühle standen, die wir gerne für einen kleinen Snack (Chips, die wir uns unterwegs gekauft hatten) genutzt haben, um die sich im Gras tummelnden Eichhörnchen zu beobachten.

Plötzlich gab es ein komisches Geräusch, als ob über uns eine Drohne kreisen würde, aber wir konnten nichts dergleichen ausmachen. Es hat einen Moment gedauert, um zu bemerken das der „Lärm“ offensichtlich von Insekten verursacht wird. Diese können das laute Brummen/Knattern (oder wie auch immer man das bezeichnen möchte) ein- und ausschalten. Irgendwann ist es dann einfach wieder still.

Auf dem Weg zur Mietwagenstation ist uns schon aufgefallen, dass ein Parkscheinautomat mit einem Mann, der davorgestanden hat, „geredet“ (also ihn vollgetextet) hat. Beim Ausfahren aus dem Parkplatz der Uni hatten wir dann auch dieses Erlebnis. Wenn man das nur immer vorher wüsste und das Mobiltelefon im Anschlag hätte, um ein Video aufzunehmen. Die Geräte erzählen einem alle durchzuführenden Schritte. Praktisch an der Stelle: Man bekommt einen Parkschein bei der Einfahrt und bezahlt per Kreditkarte (oder bar) an der Schranke bei Ausfahrt. Kein Suchen nach dem Bezahlautomat, keine Suche nach Kleingeld. Das mit dem Vorlesen des Bezahlvorgangs durch den Automaten an der Ausfahrtsschranke wäre für Sehbehinderte sicher eine tolle Sache… Aber die fahren eher selten selbst Auto.

Wir haben noch zwei Caches im Süden von Atlanta besucht. Bei einem sind wir von Anwohnern angesprochen worden. Die wussten nur, dass schräg vor ihrem Haus ein Cache liegt, aber nicht genau wo. Da wir dachten er wäre oben an einem der dort stehenden Schilder, haben sie uns noch eine Trittleiter geliehen, damit wir nachschauen konnten. Von oben auf der Leiter konnten man dann die Dose auf dem Boden sehr gut erkennen… Naja. War so einfacher zu finden. Vielen Dank an die netten Anwohner für die Hilfe.

Anschließend sind wir zurück ins Hotel gefahren und wollten die Tasche von Katja abholen. Leider war sie immer noch nicht angekommen. Also mussten wir waschen und bei United anrufen. Da ist ein Computer dran, der per Spracheingabe die Vorgangsnummer und den Nachnahmen wissen möchte… Wie spricht man eigentlich unsere Namen in Englisch aus? Jedenfalls hat es nicht funktioniert und einen Agenten persönlich ans Telefon zu bekommen dauerte dann noch über eine Stunde. Die Aussage war, das Gepäck ist noch in Washington und kommt morgen mit dem ersten Flieger nach Atlanta und ist dann morgen bis mittags im Hotel. Da wir somit nicht fortgehen konnten (Kleider nass…), haben wir uns im Hotelrestaurant ein Essen „to go“ bestellt, abgeholt und schließlich auf dem Zimmer gegessen. (War jetzt nicht so wirklich das kulinarische Erlebnis…)

Caesar Salat
Chickenburger
Lachs mit Bohnen und Risotto (das war auch in „echt“ nicht leicht zu erkennen).
Bier (IPA) irgendwie Grapefruit und Blaubeer… Es stand nicht drauf, dass irgendwie Saft drin wäre.
Cheesecake mit Erdbeer(matsch)

 

18.06.2022/19.06.2022

Wir wurden mit einem Kleinbus zum Flieger gefahren und haben uns dort erst mal auf unseren Plätzen eingerichtet. Der Flieger war am Vortag (und dann auch einen Tag später) pünktlich. Nur heute natürlich nicht, weil die Flugsicherung in Brüssel wohl irgendwie ein Chaos veranstaltet hat und sie die Slotvergabe für die Transatlantik-Flüge nicht mehr auf die Reihe gebracht hat. Also haben wir erst mal im Flieger gesessen und was getrunken und gewartet

und ein wenig alle Knöpfe ausprobiert.

Nach über einer Stunde warten ging es dann endlich los. Und, wie immer auf Flügen, egal wann sie starten, gibt es erst mal was zu essen. Irgendeine Ziegenkäsemousse mit Paprika (oder Tomate?) und Basilikumöl. Letzteres war eindeutig. Nach einem Happs Kaviar hatte sich Katja für einen Burger entschieden. Der Flugbegleiter stammte aus Texas und hat sich fürchterlich darüber aufgeregt, was Lufthansa als „Burger“ anbietet, weil: das wäre kein Burger. Den mitfliegenden US-Bürgern hat er den Burger erst gar nicht serviert und ihnen andere Speisen angeraten. Stefan hatte eine Hühnerbrust mit „jungen Gemüse“ und ein Kartoffelgratin. Nach kurzer Suche hat man letzteres auch auf dem Teller finden können.

Anschließend konnte man sich ein wenig hinlegen und ausruhen, was für die spätere Reise echt gut war, da der Tag sonst schon sehr lange geworden wäre.

Kurz vor der Landung gab es dann noch einen Snack. Salat, eine Suppe (Tom Ka Gai) und eine kleine Auswahl an spanischer Wurst und Schinken.

 

 

Anflug auf Washington, D.C.

Anflug auf Washington-IAD linke Seite.

Anflug auf Washington-IAD rechte Seite.

mobile lounges bei Nacht
„mobile lounge“

Da wir viel zu spät waren um unseren Anschlussflug zu erwischen, hatten wir uns natürlich gedacht, es wird uns schon jemand umgebucht haben und uns die Daten für den neuen Flug zukommen lassen. Falsch gedacht. Lufthansa ist nicht Swiss (obwohl es formal der gleiche Konzern ist). Und so hat sich niemand um unseren Anschuss gekümmert. Wir mussten erst mal aussteigen, dann ging es in die „mobile lounge“, ein mehr als merkwürdiges Gefährt, das  aussieht wie ein Eisenbahnwaggon auf Stelzen, zum Terminal für die Weiterflüge und zu Einreise und Zoll. Da die meisten Einreisenden US-Bürger waren, standen an der Einreise für nicht US-Bürger nur sehr wenige Personen an und die Einreise ging ganz schnell. Dann weiter zum Zoll. Der besteht darin, das aufgegebene Gepäck von einem Band auf das nächste Band zu wuchten. Über den Sinn dieser Aktion kann keiner eine vernünftige Aussage treffen.

Beim United Ticketschalter
Am Gate zum Flug nach Atlanta

Danach standen wir dann erst mal da und wussten nicht weiter. Erste Anlaufstelle war eine United Lounge, schließlich hatten wir den United Flug verpasst. Die haben aber nur gesagt, das wäre ja nicht ihre Schuld gewesen und sie könnten da nichts machen. Außerdem wären alle nächsten Flüge ausgebucht und wir sollen zu Lufthansa. Bei Lufthansa haben wir erst mal lange angestanden… Vor uns waren noch andere Fluggäste nach Atlanta, die natürlich auch erst mal gestrandet waren und den Anschluss erst auf den Flug am nächsten Tag um 17:00 Uhr umgebucht bekommen haben. Uns hat man, nach einem ewigen Telefonat der Lufthansamitarbeiterin mit irgendeiner Buchungsstelle, erst mal nur einen Platz noch auf der letzten Maschine nach Atlanta angeboten. Wir hatten das auch angenommen, da die Mietwagenfirma sonntags um 14:00 Uhr schließt und wenn nicht zumindest einer von uns vor Ort ist, wir dann ein Problem mit dem ganzen weiteren Plan bekommen. Nach ein wenig hin und her hat uns die Dame von Lufthansa zum Ticketcounter von United gebracht. Dort waren zwei Mitarbeiter beschäftigt. Wir haben uns durch Zufall bei Danny angestellt. Er war gerade mit zwei Kanadiern beschäftigt, die ihren Anschlussflug verpasst hatten. Die Dame von Lufthansa hat ihm nebenbei schnell erklärt, was das Problem ist, wir einen Platz auf dem Nachtflug haben und gerne einen Person auf Warteliste gesetzt haben möchten. Nach einer gefühlten Ewigkeit (ca. 1/2h) waren wir dann an der Reihe und er hat sich unser Problem angehört und sich das ganze in seinem Computer angeschaut. Nach eigentlich recht kurzer Zeit, konnte er uns zwei Plätze in der Maschine anbieten, zwar nicht in der gebuchten Klasse, aber immerhin zusammen nach Atlanta. Dann kam das nächste Problem. Das United Computersystem hat immer zwei Bordkarten ausgedruckt mit der gleichen Buchungsnummer, aber eine als E-Ticket und eine als Papierticket (welches wir ja durch die Onlinebuchung der Flüge nicht haben). Viele Telefongespräche später hatte es immer noch keiner von United geschafft, die Daten in ihrem System zu korrigieren. Nun wurde die Zeit langsam knapp. Danny meinte es wäre kein Problem, vom Ticketcounter durch die Sicherheitskontrolle zum Gate wären es keine 15 Minuten… Dann hat er beim Gate angerufen und denen erklärt, dass da welche mit komischen Tickets kommen, aber im System alles in Ordnung wäre und sie uns an Bord lassen sollen. Das hat zum Glück auch funktioniert und wir waren endlich auf dem Weg nach Atlanta!

18.06.2022

Jetzt haben wir den Blog leichtsinniger Weise „von Geistern, Hummern und Grundsauen“ genannt. Aber los geht es erst mal mit Lachs, Kranichen und Enten.

Der Reihe nach… Wegen des angesagten heißen Wetters, haben wir uns von einem Flughafen-Transferdienst nach Frankfurt an den Flughafen bringen lassen. Die Fahrt war noch unspektakulär. Besser wurde es nach der Ankunft, als erst mal ein netter Herr unser Gepäck aus dem Auto ausgeladen hat um es aufzugeben. (Warum das ausgerechnet „aufgeben“ heißt, erschließt sich uns nicht so richtig… Man will es schließlich unbedingt wiederhaben. Zum Glück heißt es nicht „Gepäckverabschiedung“. Dachten wir. s.u.)

Dann hat uns eine nette Dame in Empfang genommen, die Pässe und Impfung kontrolliert und uns durch die Sicherheitskontrolle begleitet. Da kam der erste Schreck… Bei der obligatorischen Sprengstoffkontrolle hat das Gerät angeschlagen! Ohgott, ohgott. Aber nach dem kompletten Ausräumen des gestern erst neu gekauften Rucksacks, haben sie uns geglaubt, dass alles harmlos ist, was wir dabei haben. Ein großes Ufff…..

 

Nach der Sicherheitskontrolle wurden wir über die Lounge und was dort wo ist informiert. Eigentlich wollten wir erst mal einen Milchkaffee trinken und wurden an einen Tisch geleitet. Hunger hatten wir noch keinen, bis wir einen Blick in die Speisekarte geworfen haben. Eggs Benedict (mit Lachs)! Okay, also genau richtig hier, dann halt erst mal frühstücken.

 

Eindrücke vom Buffet und dem Essen:

Während wir auf unser Frühstück gewartet haben, kam dann auch die nette Dame wieder und hat uns unsere Bordkarten (noch mal in Papierform, damit man den Gebäckabschnitt irgendwohin kleben konnte) vorbeigebracht. UND (also ein ganz großen UND) das wichtigste von allem: Die Ente! Also nicht irgendeine… Sondern die Badeente, die man nur hier bekommen kann.

 

 

 

Und die Farbe so passend…

Jetzt warten wir auf unseren Flug und darauf, dass wir abgeholt und zum Flieger gebracht werden. Vielleicht noch ein kleines Mittagessen vor dem Flug, um frisch gestärkt an Bord zu gehen.

 

Wieder einmal: bald ist es soweit

So ähnlich fing auch unser letzter Reiseblog zu China, HongKong, Macau an…lange ist es her…2018, eine kleine Ewigkeit für Leute wie uns, die so gerne Reisen, andere Kulturen kennenlernen, sich gerne auf anderes Essen und andere Gewohnheiten einlassen.

Aber, da war sie, die Pandemie, ein kleines Etwas, das man nicht sieht und das doch so viel Wirkung hat. Kleine Reisen wie gleich Anfang 2020 auf die Kanaren mit der Familie, im Spätsommer ins geliebte Trentino und 2021 nach Wien haben uns nicht verrückt vor Reisesehnsucht werden lassen.

Man darf aber auch nicht alles schlecht reden, Corona hat uns irgendwie auch entschleunigt. Der erste Lockdown war, man mag es vielleicht nicht glauben, für uns eine wirklich schöne Zeit. Abends und am Wochenende mit Familie in der Corona-Lounge, das war schön. Keine Hin-und Herpendelei zur Firma und zurück, die Ruhe ohne den sonst doch vielen Verkehr…das hat geholfen auch die stressigsten Phasen bei der Arbeit abzufedern.
So viel zu diesem Thema, wir sind 4 mal geimpft, uns geht es gut und der Urlaub kann kommen!

Einen passenden Zeitrahmen zu finden, das war fast das größte Problem diesmal, neben der Frage: wohin soll es gehen?
Durch viele Urlaubsvertretungen war die Zeit bei Stefan diesmal extrem knapp, aber eigentlich hätte sie, nachdem wir uns für die USA entschieden hatten, für einen Roadtrip West-Ost-Nord reichen sollen. Den ersten Plan hatten wir schon aufgestellt, vorbei an einigen alten Geocaches zum Auffüllen unserer Matrix  (ihr erinnert euch…Mingo 2012…), hätte es grob gesehen von San Diego durch hauptsächlich die südlichen Staaten nach New York gehen sollen. Aber…es kam natürlich wieder einmal anders…eine überraschende  Firmenveranstaltung hat die Reise erheblich gekürzt, das lang herbei gesehnte Grillen bei Freunden musste leider abgesagt werden und es blieben nur noch knappe 3 Wochen Reisezeit übrig. Die Reise musste entsprechend geändert werden, es bleibt nur noch ein kurzer Süd- und ein kurzer Nordteil mit etwas weniger „Road“ und einem zusätzlichen Flug übrig. Also ein bissel Südstaaten mit Atlanta, Savannah, Charleston und dann der Norden mit Maine, NYC und Pennsylvania.

Georgia, South Carolina, ja, das kann man sicher verstehen, Maine (Hummer!) und NYC bestimmt auch, aber – vielleicht fragt ihr euch das jetzt – was wollen die beiden denn in Pennsylvania?
Haha, wir wollen gar nicht nach Pennsylvania, wir wollen nach Pensilfaanien! Ein krasser Unterschied!
Pensilfaanien hat nix mit Transsylvanien zu tun, sondern ist der Begriff der deutschstämmigen Bevölkerung, die vor ca. 300 Jahren aus Europa nach Amerika ausgewandert ist, für das Gebiet in dem man sich damals angesiedelt hat. Eine spannende Geschichte.
Mit der wollen wir euch nicht langweilen, bei Interesse empfehlen wir aber den Film Hiwwe wie Driwwe und den dazu passsenden Reiseverführer von Michael Werner. Auch diese Webseite hier ist sehr interessant.

Kurz noch der Kern warum das UNS, also mal wieder im speziellen Katja interessiert:
die Auswanderer kamen zu einem großen Teil aus dem Süden, der Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und der Schweiz (auch wenn das damals alles noch nicht genau so hieß) und man hat bis heute die Sprache der damaligen Zeit bewahrt, soll bedeuten: man spricht dort noch einen Dialekt, den man als Deutscher oder vielleicht spezieller noch als Pälzer, möglichweise ganz gut verstehen kann. Das wollen wir mal ausprobieren und besuchen dafür das Lancaster County und das Kutztown Folk Festival
Wer sich das mal anhören möchte, wie das Pennsylvania Dutch klingt, der kann gerne mal bei Doug Madenford reinhören, z.B. hier beim Sauerkrauthobel oder gar hier im ganzen Sprachkurs.

Jetzt müssen wir nur noch ein paar Tage arbeiten, einen Kundenbesuch hinter uns bringen und dann kann es los gehen. Auch wenn natürlich die Angst vor einer Coronainfektion mit uns mitfährt, wir freuen uns darauf wieder einmal in die große, weite Welt zu verreisen!